hairspray
Hairspray-Helmholtz-Gymnasium
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Hairspray
Foto: Bernd Gartenschläger

Märkische Allgemeine
MONTAG, 24.MÄRZ 2014 (aktualisiert DIENSTAG, 25.MÄRZ 2014)

Schulmusical "Hairspray"-Premiere im Nikolaisaal
Vorhang auf für die Helmholtz-Schule
Von Jonathan Sendker und Janek Mattheus

Ein ohrenbetäubendes Orchester empfängt uns in der Turnhalle des Helmholtz-Gymnasiums. Auch samstags proben unsere Mitschüler dort für das Schulmusical "Hairspray", das am 2. April im Nikolaisaal Premiere hat. Nach kurzem Tinitus setzen wir uns auf eine Bank und lassen das bunte Treiben auf uns wirken ...

Doch erst mal zu dem Broadway-Musical, das als Vorlage dieses musikalischen Wirbelsturms fungiert. Die pummelige Tracy Turnblad träumt im amerikanischen Baltimore des Jahres 1962 von nichts als Haaren und der erfolgreichen "Cornie Collins Show", in der toupierte Tänzer zur neuesten Musik tanzen.
Tracys größter Traum ist es, einmal in der Sendung mitzutanzen. Sie setzt sich gegen ihre Eltern durch und nimmt am Casting teil. Obwohl sie wegen ihrer Körperfülle abgelehnt wird, kommt sie über Umwege doch an einen Platz und darf neben Link, ihrer großen, unerreichbaren Liebe, tanzen. Kaum ist Tracy dabei, gerät sie in einen Konflikt zwischen den farbigen Tänzern und der Produzentin. Der "Negro-Day", auf dem die Kids tanzen, soll abgeschafft werden. Tracy will ihren Freunden helfen und versucht außerdem, die "Miss Teenage Hairspray"-Wahl zu gewinnen.

Wir wollen nicht zu viel verraten, aber natürlich ist die Umsetzung eines solchen Stoffs gar nicht so leicht. Statt der im Original thematisierten Rassentrennung steht hier der "Ghetto-Day" und der Konflikt zwischen ärmeren und reicheren Jugendlichen im Fokus des Musicals.
Sonst gibt es kaum Abweichungen vom Original und die Probe zeigt: Begeistert haben die Schüler das Stück verinnerlicht. Wahrscheinlich liegt das auch an der zeitlosen Thematik: Das Fernsehen führt Tracy eine unerreichbare Perfektion vor, der sie nachzueifern versucht. Doch akzeptiert sie sich so, wie sie ist?

Am nächsten Mittwoch feiern die Schüler mit ihrem Stück Premiere. Der Weg dorthin war mit viel Arbeit verbunden. "Stop! Noch einmal von vorn", ruft Regisseurin Dorothea Lukowsky durch die Halle. "Die ganze Szene?", maulen die Darsteller. So ist das nun mal. In der Probe werden einzelne Szenen wiederholt, bis alles sitzt.

Für das Orchester heißt das: warten. Die Pausen nutzen die Instrumentalisten, heimlich hinter dem Notenständer die eine oder andere Leckerei zu verspeisen. Auch der noch ausbaufähige Bühnenumbau zwischen den Szenen ist schuld an den langen Wartezeiten.

Die Wände für den nächsten Akt stehen noch falsch, die vorige Szene neigt sich dem Ende zu. Das neue Bühnenbild muss her! Weil mal wieder das Timing nicht gestimmt hat, muss auch diese Szene wiederholt werden. Allen Pannen zum Trotz ? die Schüler lassen sich nicht entmutigen. Seit Monaten stehen sie samstags früh auf, um das Musical voranzubringen. Manche quetschen sich sogar in Fettanzüge aus Schaumstoff, um die nötigen Proportionen zu erreichen. "Wer kann schon sagen ?Ich habe in einem Musical mitgespielt'", sagt Malaika, eine der Darstellerinnen, stolz und erntet Zustimmung von den Umstehenden.

Sie alle sind getrieben von der Idee, etwas zu schaffen, worüber man noch Jahre später sprechen wird. Auch wenn einiges noch nicht klappt und die Tage vor der Premiere zur "Tour de Force" werden dürften, sind wir sicher: Den Schülern ist das schon jetzt gelungen. In diesem Sinne: Toi, toi, toi!

Mit freundlicher Genehmigung der MAZ
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Märkische Allgemeine, FREITAG, 4. APRIL 2014
Petticoat, Pink und Pomade
Gefeierte Premiere des vom Helmholtz-Gymnasium inszenierten Musicals “Hairspray“ im Nikolaisaal
Von Lothar Krone
...Zwei Dutzend Schauspieler, Chor, Orchester und unzählige Akteure hinter der Bühne rissen mit beseeltem Einsatz nach zweieinhalb Stunden nicht nur die vollständig frenetischen Eltern und Großeltern förmlich aus den Konzertsesseln.
Es zeigte sich auch, dass die thematische Zeitreise in die vermeintlich goldenen 1960er Jahre eine glückliche Wahl war, weil sie die heute Jungen und die früher Jungen fast schon anrührend zu verbinden vermochte....
...Das energetische Teenager-Pummelchen Tracy Turnblad (Silva Weller), das mit der beleibten Mama Edna (Simon Simanovski) und dem liebevollen PapaWilbur (Florian Rheinberger) ein sympathisches Unterschichtentrio abgab, lebt im Armenviertel von Baltimore und vor der Glotze....
So gab es Augen- und Ohren-Schmaus ohne Ende, auch wenn mitunter mal eine Stimme nicht gegen die Musik ankam, und keimendes Liebesglück nicht nur zwischen Tracy und dem Mädchenidol Link (Bruno Huonder), sondern auch für ihre Freundin Penny (Victoria Pfeil), die hinter ihrer braven Fassade ein ziemlich emanzipatorisches Potenzial verborgen hält und zur Belohnung den schönen Seaweed kriegt.
Ein Erlebnis als Mutter undTochter ist das giftige Blondinenduo Amber und Velma von Tussle (Michaela Seifert/Annemarie Kumlehn).
Für einen hohen Elvis-Faktor sorgte der jugendliche Moderator der nach ihm benannten Show, Corny Collins (Sebastian Prange). Ein regelrechter Glückgriff der Regisseurin Dorothea Lukowsky war die Besetzung der Mutter Edna mit Simon Simanovski. Wie der Junge ein sanftes, weiches, liebendes und sorgendes Muttertier spielte, rührte zu Tränen. Das tobende, pfeifende und kreischende Publikum ging auch auf sein Konto....

Mit freundlicher Genehmigung der MAZ
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Hairspray-Helmholtz-Gymnasium Musical&Co, Dienstag, 1. APRIL 2014
Hairspray in Potsdam. Echt toll.
Von Leonie
...Als Juniorjournalistin hatte mich die Regisseurin Dorothea Lukowsky eingeladen, um vorab berichten zu können. Genauso wie sie den Fernsehsender RBB eingeladen hatte, der mit Kameras und Scheinwerfern die Eröffnungsnummer “Good Morning Baltimore“ live übertrug und zwischendurch die Regisseurin interviewte....
...Silva Weller als übergewichtige Tracy Turnblad – die man auch auf dem Poster sieht – konnte super singen. Noch besser fand ich aber ihre beste Freundin Penny mit Zöpfen und Brille. Die war lustiger. Aber eigentlich waren beide zusammen, also Penny und Tracy, meine Favoriten. Lustig war auch, dass die Mutter von Tracy von einem Jungen gespielt wurden (Simon Simanovski), der unter seinem Kostüm lauter Kissen zum Ausstopfen hatte. Das konnte man zum Schluss gut sehen, weil da Teile der Kissen unter seinem Minirock rausguckten. Er hat das super gespielt.
...Die Songs fand ich allesamt großartig. Meine Oma nannte sie “frisch“. Ich fand’s knallig. Besonders weil das Orchester sehr laut und sehr gut war. Man konnte es nicht sehen, es saß hinter einer großen weißen Wand. Aber ich bin vor der Vorstellung hinter der Bühne rumgelaufen und habe gesehen, dass da eine riesige Band sitzt. Und ein Schülerchor.
...Nach der Vorstellung mussten alle Darsteller ohne Kostüme nochmal nach vorne in den Zuschauerraum kommen, um mit der Regisseurin alles durchzusprechen. Privat sahen die Schüler ganz anders aus als auf der Bühne. Dafür, dass keiner von ihnen eine Musikkarriere machen will und sie das alle nebenbei zum Spaß in anderthalb Jahren auf die Beine gestellt haben, war das echt verblüffend gut. Die Kostüme hat ihnen teilweise das Hans-Otto-Theater in Potsdam geliehen, die Frisuren hat ein Friseursalon gesponsort. ...

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